Kopfzeile

Inhalt

  • Streetwork verbessert Drogensituation

    10. Dezember 2020

    Das Pilotprojekt Streetwork der Stadt Chur verbessert die Lebensbedingungen der Betroffenen

    Seit diesem Frühling läuft in der Stadt Chur das einjährige Pilotprojekt Streetwork. Mehrmals wöchentlich suchen Zweierteams der Überlebenshilfe Graubünden Menschen im öffentlichen Raum auf, die von Ausgrenzung betroffen oder bedroht sind. Der Stadtrat erwartet, dass sich ihre Lebensbedingungen durch ein niederschwelliges Angebot verbessert. Ein Zwischenbericht zeigt, dass das Angebot gut ankommt. Das genügt aber noch nicht.

    Im März 2020 beauftragte der Churer Stadtrat den Verein Überlebenshilfe Graubünden mit einer aufsuchenden Sozialarbeit im öffentlichen Raum die Situation der offenen Drogenszene zu verbessern. Nicht zuletzt wegen der Corona-Massnahmen und der vorübergehenden Schliessung des Stadtgartens hatte sich deren Situation markant verschlechtert. Seither suchen Zweierteams des Pilotprojekts Streetwork mehrmals pro Woche verschiedene Plätze und Orte in der Stadt auf. Der Zwischenbericht von Ende Oktober stellt dem Pilotprojekt ein gutes Zeugnis aus.

    Bei über siebzig aufsuchenden Einsätzen erfolgten über fünfhundert Kurzkontakte und über dreihundert Beratungen, die länger als fünf Minuten dauerten. Dabei konnte den Betroffenen geholfen werden, indem beispielsweise eine Wundversorgung vorgenommen oder sie an den Sozialdienst für Suchtfragen vermittelt werden konnten.

    Die Erfahrung aus dem ersten halben Jahr zeigt, dass die aufsuchende Sozialarbeit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Situation der Betroffenen beitragen kann. Deshalb wird das Pilotprojekt wie geplant bis April 2021 weitergeführt. Dies ist gerade jetzt während der kalten Jahreszeit besonders wichtig.

    Allerdings genügt das nicht. Die Verwahrlosung einzelner Personen schreitet voran, die hygienischen Bedingungen im Stadtgarten sind unzumutbar und der Umstand, dass illegale Suchtmittel ungeschützt im öffentlichen Raum konsumiert werden müssen, verlangen dringend nach weiteren Massnahmen. Es ist nötig, eine geschützte Konsummöglichkeit in einem begleiteten Konsumraum zu schaffen, wo Substanzen geprüft werden, die Hygiene stimmt und Sicherheit dank Beratung und Begleitung gewährleistet ist. 
     

    Parkfoto