Der Umbau des «Grossen Türligartens» zur Kindertagesstätte mit Aula ist in vollem Gange. Die Räumlichkeiten können Ende Jahr 2024 bezogen werden und bieten Platz für zwei Kindergruppen sowie eine vielfältig nutzbare Aula. Dabei entsteht eine neue, attraktive Infrastruktur für das Quartier.

Der Startschuss für die Umbauarbeiten der Kita Türligarten mit Aula fiel im August des letzten Jahres mit dem Einrüsten des historischen Gebäudes. Dadurch war es erstmals möglich, das aus dem 17. Jahrhundert stammende Mauerwerk sowie den imposanten Dachstuhl eingehend zu untersuchen. Das Mauerwerk erwies sich an einigen Stellen als brüchig und der Dachstuhl war von Holzfäulnis betroffen.

Effizient und umsichtig
Um die Arbeiten effizient ausführen zu können, wurde das Dach geöffnet und ein Notdach installiert, um das Innere vor Witterung zu schützen. Diese Massnahme ermöglichte es, die Reparatur des Dachstuhls und die Fundamentarbeiten im Inneren des Gebäudes zeitgleich zu realisieren. Besonderes Augenmerk wurde auf die Stabilisierung der Struktur gelegt, inklusive Betonarbeiten am Liftkern und der Instandsetzung der Bruchsteinmauern. Diese Arbeiten werden im Frühling abgeschlossen. Anschliessend wird sich der Fokus der Bauarbeiten auf den Innenausbau konzentrieren.

Das in Chur ansässige Architekturbüro Studio O war im Studienwettbewerb vom März 2022 als Sieger hervorgegangen. Das Projekt zeichnet sich durch eine gelungene Verbindung von gestalterischer Qualität und Funktionalität aus. Dabei wird ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Nutzung als Kindertagesstätte und schulischem Mehrzweckbereich erreicht, während gleichzeitig der bestehende, geschützte Bau sensibel behandelt und trotzdem wirtschaftlich umgesetzt wird.

Der historische Ökonomiebau, auch bekannt als der «Grosse Türligarten», gehört zu den wenigen erhaltenen Churer Herrschaftshäusern des 17. Jahrhunderts ausserhalb der Stadtmauern. Errichtet wurde dieses Gebäude im Jahr 1606 von Johann Simeon de Florin. Der Bedeutung des Gebäudes und dem stark ortsbildprägenden Charakter wird bei den Arbeiten umsichtig Rechnung getragen. Die Denkmalpflege Graubünden ist seit Beginn des Projekts miteingebunden und unterstützt dieses mit einem finanziellen Beitrag.

Enge Zusammenarbeit
Die Abteilung Hochbau der Stadt Chur verantwortet als Bauherrenvertreterin die Umsetzung des Vorhabens, während die Bürgergemeinde Chur als Eigentümerin den Umbau von 4.7 Mio. Franken finanziert. Nach der Fertigstellung werden die Räumlichkeiten langfristig an die Stadt Chur vermietet, weshalb das Projekt in enger Zusammenarbeit durchgeführt wird. Bei planmässigem Verlauf der Bauarbeiten wird die Kita Türligarten mit Aula Ende 2024 bereit sein für die Nutzung und im Quartier einen zusätzlichen, attraktiven Raum bieten.