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Park Rosenhügel
Der Rosenhügel, ehemalige Richtstätte der Stadt Chur, ist die erste öffentliche Parkanlage der Ostschweiz. Hervorzuheben ist ebenso, dass der Park auf private Initiative hin entstanden ist.
Der Galgen wurde 1836 für den Bau der oberen Strasse (heute Malixerstrasse) demontiert. Somit war die Örtlichkeit freigespielt für eine neue Nutzung. 1842 wurde erstmals der Gedanke aufgeworfen, das Areal um die ehemalige Richtstätte in einen beschaulicheren Ort mit Nutzen für die Allgemeinheit umzuwandeln. Dieser Gedanke wurde auf Grund wirtschaftlicher und politischer Wirren nach 1846 nicht weiter verfolgt. Bereits im Jahr 1848 wurde die Idee einer Umgestaltung des Galgenhügels durch den in Botanikerkreisen bekannten Alexander Moritzi (1806-1850) wieder aufgegriffen. Am ehemaligen Galgenhügel sollte nach Moritzis Vorstellung ein botanischer Garten als Parkanlage für die Öffentlichkeit entstehen. Ein Sammelort ähnlich einer Bildergalerie, wo Betrachtung, Musse, Wissbegier und gezielte Belehrung zusammenfinden, sich das Nützliche – nämlich die Förderung der Kenntnisse der Pflanzengattungen und deren Zusammenstellung – mit dem Schönen – dem ästhetischen Vergnügen ob der gärtnerisch-gestalterischen Aspekte – verbindet. Offenbar war es Moritzis ehrgeiziges Ziel, der kleinen Provinzstadt Chur als erst dritter Schweizer Stadt zu einem öffentlichen botanischen Gartenpark zu verhelfen, um sie so in den Stand zu setzen, sich hinsichtlich Attraktivität «neben andere Städte der Schweiz stellen» zu können.
Bemerkenswert ist, dass die Anlage weitestgehend durch private Mittel finanziert wurde.
Alexander Moritzi verstarb noch vor Fertigstellung der Anlage, wodurch die Idee des botanischen Gartens verwässerte und im eigentlichen Sinne ein Landschaftspark, bestockt vor allem mit einheimischen Koniferen, angelegt wurde. Dem Begründer der Anlage wurde im Jahr 1880 ein Gedenkstein in derselben gewidmet.
1851 schliesslich, wurde die Frage nach einem das Ohr freundlich ansprechenden Namen aufgeworfen. Fortan figurierte der Park in den Protokollen als 'Neue Anlage' bis sich schliesslich der Name 'Anlage am Rosenhügel' durchsetzte. Dies obwohl zu diesem Zeitpunkt in der Anlage keine Rosen kultiviert wurden.
Der Rosenhügel durchlief auch fortan viele Wandlungen und Veränderungen. Hier zu erwähnen sind der Zukauf zusätzlicher Fläche durch die Stadt Chur im Jahr 1937 und 1990 sowie der Zu- und Wegzug des Gabentempels.
Die gut dokumentierte Geschichte der Parkanlage zeigt auch auf, dass der Unterhalt und die damit zusammenhängenden Kosten schon immer ein Thema waren. Wobei sich durch die Unterhaltsintensität deutlich Erfolg oder Misserfolg einer Anlage ablesen lassen.
Aufgrund eines historischen Berichts ist ein Parkpflegewerk ausgearbeitet worden, anhand dessen der Park in den nächsten Jahren unterhalten und instand gestellt wird.
Weitere Informationen:
Zum Thema Unterhalt und Pflege Stadtgärtnerei.
Zum Thema Planung Freiraumplanung.
Malixerstrasse
7000 Chur