769 wurde die Kirche St. Martin zum ersten Mal als königliche Eigenkirche erwähnt; 958 ging sie mit weiteren Schenkungen von König Otto I an das Bistum über. Im Mittelalter wurde vor der Kirche Gericht gehalten und in der Vorhalle wurden Urkunden ausgestellt. Bei dem grossen Brand von 1464 wurde auch St. Martin fast vollständig zerstört. Erhalten blieb karolingisches Mauerwerk mit Lisenen, noch ablesbar an der Schiffsfassade gegen die Kirchgasse hin. Der Wiederaufbau wurde unter dem oberösterreichischen Meister Stefan Klain durchgeführt. Seinen Namen und die Jahreszahl 1491 hat er über dem Chorbogen verewigt. Der Turm mit Wächterstube und Renaissancehaube wurde 1534 vollendet und blieb bis 1889 unverändert. Dann erhielt er eine neugotische Haube mit Spitzbogenfenstern. Da diese der Bevölkerung nicht gefiel, wurde eine neue Lösung gesucht. 1918 wurde der Turm im Zuge der Gesamtrenovation der Kirche mit einem Spitzhelm versehen. Zum Abschluss der Renovation erhielt das Kirchenschiff die Glasfenster von Augusto Giacometti.